Photodynamische Therapie (PDT)
Funktionsprinzip der Photodynamischen Therapie
Die Photodynamische Therapie basiert auf dem Zusammenwirken von drei Komponenten: einem Photosensibilisator, Licht und Sauerstoff. Der Wirkmechanismus erfolgt in mehreren Schritten:
- Zunächst wird ein Photosensibilisator (5-Aminolävulinsäure oder Methylaminolävulinat) auf die zu behandelnden Hautareale aufgetragen
- Diese Substanz wird selektiv von geschädigten Zellen aufgenommen und dort in lichtsensitive Porphyrine umgewandelt
- Nach einer Einwirkzeit von 1-3 Stunden erfolgt die Belichtung mit einer speziellen Tageslicht-PDT-Lampe
- Das Licht aktiviert die angereicherten Porphyrine, wodurch reaktive Sauerstoffspezies entstehen
- Diese reaktiven Moleküle schädigen gezielt die erkrankten Zellen, während gesundes Gewebe weitgehend verschont bleibt
- Der kontrollierte Zelltod (Apoptose) der geschädigten Zellen führt zur Abheilung und Regeneration der behandelten Hautareale
Besonders innovativ ist unsere artifizielle Tageslicht-PDT. Im Gegensatz zur konventionellen PDT mit rotem Licht aktiviert das spezielle Spektrum der Tageslicht-PDT die Photosensibilisatoren kontinuierlich und mit geringerer Intensität. Dies führt zu einer deutlich angenehmeren Behandlung mit reduziertem Schmerzempfinden bei gleichzeitig hervorragender therapeutischer Wirksamkeit.
Artifizielle Tageslicht-PDT – Moderne Therapie mit Komfort
In der Hautarztpraxis MUDr. Heinrich Franke in Wasserburg am Inn setzen wir auf die innovative artifizielle Tageslicht-PDT Technologie (mit unserem SkinFlex M Gerät), die zahlreiche Vorteile gegenüber konventionellen PDT-Methoden bietet:
Die artifizielle Tageslicht-PDT nutzt ein speziell entwickeltes, kontinuierliches Lichtspektrum im Bereich von 400-700 nm. Dieses optimierte Spektrum entspricht dem therapeutisch wirksamen Tageslichtspektrum, ist jedoch unabhängig von Wetterbedingungen, Jahreszeit oder geografischer Lage konstant verfügbar. Dadurch wird eine standardisierte Behandlung mit reproduzierbaren Ergebnissen gewährleistet.
Der größte Vorteil der Tageslicht-PDT ist der signifikant reduzierte Behandlungsschmerz. Die kontinuierliche Aktivierung des Photosensibilisators mit geringerer Intensität führt zu einer wesentlich angenehmeren Behandlungserfahrung im Vergleich zur konventionellen PDT. Patienten berichten von einem leichten Wärmegefühl statt des oft intensiven Brennens bei der klassischen PDT.
Die artifizielle Tageslicht-PDT ermöglicht eine wetterunabhängige, ganzjährige Behandlung. Die Therapie kann zu jeder Jahreszeit und bei jeder Witterung durchgeführt werden – ein wesentlicher Vorteil gegenüber der natürlichen Tageslicht-PDT, die auf Sonnenschein und angenehme Temperaturen angewiesen ist.
Klinische Studien bestätigen, dass die Tageslicht-PDT bei der Behandlung von aktinischen Keratosen und anderen Indikationen eine exzellente therapeutische Wirksamkeit aufweist. In unserer Praxis wird diese Effizienz zusätzlich durch die routinemäßige Vorbehandlung mit dem fraktionierten CO₂-Laser optimiert, wodurch die Eindringtiefe und Wirksamkeit des Photosensibilisators signifikant verbessert wird – bei gleichzeitig angenehmerem Behandlungsverlauf und hervorragenden kosmetischen Ergebnissen.
Anwendungsbereiche der Photodynamischen Therapie
Die PDT eignet sich für verschiedene dermatologische Indikationen, insbesondere für epitheliale Hauttumoren und deren Vorstufen:
Aktinische Keratosen
Aktinische Keratosen sind die häufigste Indikation für die PDT. Diese lichtbedingten Hautveränderungen gelten als Vorstufen des Plattenepithelkarzinoms und treten besonders an sonnenexponierten Arealen auf.
- Flächige Behandlung multipler Läsionen in einer Sitzung
- Besonders geeignet für kosmetisch sensible Bereiche wie Gesicht und Kopfhaut
- Exzellente kosmetische Ergebnisse ohne Narbenbildung
- Hohe Erfolgsraten mit Abheilungsraten von 70-90%
Oberflächliche Basalzellkarzinome
Das Basalzellkarzinom ist die häufigste Form des hellen Hautkrebses. Die PDT eignet sich besonders für oberflächliche Varianten.
- Alternative zu chirurgischen Eingriffen bei bestimmten Tumorlokalisationen
- Schonende Behandlung ohne invasiven Eingriff
- Besonders vorteilhaft bei größeren Läsionen oder Tumoren an kosmetisch herausfordernden Stellen
- Gute Ansprechraten bei sorgfältiger Patientenselektion
Morbus Bowen
Der Morbus Bowen (Plattenepithelkarzinom in situ) stellt ein Carcinoma in situ der Haut dar und kann mit der PDT effektiv behandelt werden.
- Geeignet für größere Läsionen, bei denen chirurgische Eingriffe zu funktionellen oder ästhetischen Einschränkungen führen würden
- Behandlung an schwierig zu operierenden Lokalisationen wie Unterschenkel oder Genitalregion
- Hohe Ansprechraten mit guten langfristigen Ergebnissen
Weitere Indikationen
- Aktinische Cheilitis: Lichtbedingte Veränderungen der Unterlippe mit deutlich erhöhtem Entartungsrisiko
- Oberflächliche Hautinfektionen: Bestimmte Pilzinfektionen und bakterielle Hauterkrankungen
- Photorejuvenation: Verbesserung des Hautbildes bei sonnenbedingter Hautalterung und Pigmentstörungen
- Sonderformen der Akne: Ergänzende Behandlung bei therapieresistenter Akne
Ablauf der Photodynamischen Therapie
Vorteile der Photodynamischen Therapie
- Nicht-invasives Verfahren ohne chirurgischen Eingriff und Narbenbildung
- Gleichzeitige Behandlung multipler und flächiger Läsionen in einer Sitzung
- Besonders schonende Therapie mit der modernen artifiziellen Tageslicht-PDT in Kombination mit fraktioniertem CO₂-Laser
- Exzellente kosmetische Ergebnisse mit Verbesserung des gesamten Hautbildes
- Behandlung auch an kosmetisch oder funktionell anspruchsvollen Lokalisationen
- Therapie von klinisch nicht sichtbaren (subklinischen) Hautveränderungen
- Minimale Ausfallzeit mit schneller Rückkehr zu normalen Aktivitäten
Häufig gestellte Fragen
Ein besonderer Vorteil unserer artifiziellen Tageslicht-PDT ist der deutlich verbesserte Patientenkomfort im Vergleich zur konventionellen PDT. Während die klassische PDT mit rotem Licht oft als schmerzhaft empfunden wird, berichten Patienten bei der Tageslicht-PDT meist nur von einem leichten Wärme- oder Kribbelgefühl während der Behandlung. Die kontinuierliche Aktivierung des Photosensibilisators mit geringerer Intensität sorgt für ein wesentlich angenehmeres Behandlungserlebnis. Bei besonders empfindlichen Patienten kann zusätzlich eine Kühlung angeboten werden, um den Komfort weiter zu erhöhen.
Nach der Behandlung können folgende temporäre Reaktionen auftreten:
- Rötung und leichte Schwellung der behandelten Areale für 2-5 Tage
- Brennen oder Wärmegefühl in den ersten 24 Stunden
- Leichte Krustenbildung und Schuppung während der Heilungsphase (5-10 Tage)
- Selten stärkere entzündliche Reaktionen bei ausgeprägten Befunden
- Vorübergehende Hyperpigmentierung, die sich in den folgenden Wochen zurückbildet
Diese Reaktionen sind normal und zeigen an, dass die Behandlung wirkt. Nach vollständiger Abheilung ist das kosmetische Ergebnis in der Regel ausgezeichnet, mit verbesserter Hautqualität und -struktur. Eine konsequente Nachsorge mit Sonnenschutz und Hautpflege unterstützt den Heilungsprozess und minimiert Nebenwirkungen.
Die Anzahl der benötigten Behandlungen hängt von der Indikation, dem Schweregrad und dem individuellen Ansprechen ab:
- Aktinische Keratosen: In der Regel 1-2 Behandlungen im Abstand von 4-8 Wochen
- Oberflächliche Basalzellkarzinome: Meist 2 Behandlungen im Abstand von 4-8 Wochen
- Morbus Bowen: 2-3 Behandlungen im Abstand von 4-8 Wochen
Bei ausgedehnten oder therapieresistenten Befunden können weitere Behandlungen erforderlich sein. Nach erfolgreicher Initialtherapie empfehlen wir in manchen Fällen jährliche Erhaltungsbehandlungen, um das Risiko von Rezidiven zu minimieren, besonders bei Patienten mit chronischer Lichtschädigung und wiederkehrenden aktinischen Keratosen.
Als Privatpraxis bieten wir die Photodynamische Therapie für privatversicherte Patienten an. Private Krankenversicherungen übernehmen in der Regel die Kosten für die PDT bei entsprechenden medizinischen Indikationen wie aktinischen Keratosen, Basalzellkarzinomen oder Morbus Bowen. Die Abrechnung erfolgt nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).
Im Rahmen Ihres persönlichen Beratungsgesprächs in der Hautarztpraxis MUDr. Heinrich Franke in Wasserburg am Inn informieren wir Sie transparent über die zu erwartenden Kosten und die Möglichkeiten der Kostenübernahme durch Ihre private Krankenversicherung.
Für eine optimale Vorbereitung auf die Photodynamische Therapie empfehlen wir folgende Maßnahmen:
- Vermeiden Sie intensive Sonneneinstrahlung oder Solariumbesuche 2-4 Wochen vor der Behandlung
- Verwenden Sie keine stark keratolytischen oder reizenden Hautpflegeprodukte (z.B. Retinoide, hochdosierte Fruchtsäuren) 1 Woche vor der Behandlung
- Bringen Sie eine Kopfbedeckung mit, falls Areale im Gesicht oder auf der Kopfhaut behandelt werden
- Planen Sie nach der Behandlung keine wichtigen sozialen Termine für 2-3 Tage ein, da Rötungen und Krustenbildung auftreten können
- Organisieren Sie bei Bedarf eine Begleitperson, besonders wenn große Gesichtsareale behandelt werden
Bei Ihrem Beratungsgespräch erhalten Sie detaillierte, auf Ihre individuelle Situation abgestimmte Vorbereitungshinweise. Zögern Sie nicht, Fragen zu stellen – wir nehmen uns Zeit für Sie!
Modernste PDT-Technologie für Ihre Hautgesundheit
In der Hautarztpraxis MUDr. Heinrich Franke in Wasserburg am Inn bieten wir Ihnen die innovative artifizielle Tageslicht-PDT zur schonenden und effektiven Behandlung von Hautkrebsvorstufen und epithelialen Tumoren. Profitieren Sie von unserer langjährigen dermatologischen Expertise und modernsten medizinischen Technologien.